Finanzierungslösungen für Innovation

Um aus einer Idee ein verwertbares Patent oder sogar ein verkaufsfähiges Produkt zu machen sind signifikante Investitionen notwendig. Nicht jeder Erfinder verfügt selbst über die finanziellen Ressourcen, die dafür notwendig sind. In diesem Beitrag finden Sie Informationen über Finanzierungsmöglichkeiten.

Grundsätzlich gibt es vier verschiedene Möglichkeiten zur Finanzierung:

1. Eigenmittel: die Erfinder finanzieren alle Tätigkeiten aus Eigenmitteln

2. Investoren: geben Geld und erhalten dafür Anteile an der Erfindung/Firma

3. Bankkredit: ein Finanzinstitut gibt Geld als Darlehen

4. Convertible Loan: Investoren geben Geld als Darlehen mit der Option dies in der Zukunft in Anteile an der Firma/Erfindung zu wandeln

Eine ausschliessliche Finanzierung über Eigenmittel hat den Vorteil, dass der ganze zukünftige Gewinn den Erfindern gehört. Zudem ist das Geld kurzfristig verfügbar (sofern vorhanden). Als Nachteil muss allerdings gesehen werden, dass das gesamte Risiko alleine von den Erfindern getragen wird und der Finanzbedarf zu Beginn meist nicht genau abgeschätzt werden kann. Aus Erfahrung ist bekannt, dass der Finanzbedarf meist grösser ist als am Anfang vermutet.

Bei der Finanzierung über Investoren ist der Bedarf an Eigenmitteln von den Erfindern weniger gross. Zudem müssen von den Erfindern keine Garantien gegeben werden (die Investoren tragen das Risiko). Nachteilig ist allerdings, dass insbesondere in der Früh-Phasen eines Startups die Finanzierung mit Investoren komplex ist und viel Vorbereitung an einen detaillierten Business Plan erfordert. Zudem werden die Investoren Mitspracherecht einfordern und die Gründer sind daher nicht mehr frei über die Verwertung ihrer Erfindung zu entscheiden. Empirische Studien zeigen zudem, dass der Gewinne der Erfinder/Gründer oft zum Verwertungszeitpunkt nur noch klein sind.

Eine Finanzierung durch Banken scheint nahe liegend. Diese werden nach eingehender Prüfung ein Darlehen geben, welches nach einer Laufzeit zurückbezahlt werden muss. Während der Laufzeit eines Darlehens ist ein Zins fällig. Diese Variante hat den Vorteil, dass der mögliche Gewinn nur geringfügig geschmälert wird (Zinskosten) und die Finanzierung für die Erfinder kleiner ist. Allerdings muss bei dieser Variante auch ein detaillierter Business Plan vorliegen, was ihn Frühphasen eines Startups oft sehr schwierig ist. Zudem fordern die Banken oft Sicherheiten, welche oft nur mit dem Privatvermögen der Erfinder gedeckt werden kann. Dadurch gehen die Erfinder ein erhebliches finanzielles Risiko ein.

Eine weitere Möglichkeit ist die Finanzierung über einen so genannten Convertible Loans (Wandelanleihe). Convertible Loans werden von Investoren in der Frühphase eines Startups verwendet, um diesen Mittel zur Verfügung zu stellen und die Bewertung des Startups auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Im Grunde handelt es sich beim Convertible Loan um ein Darlehen – ein Investor gibt dem Startup Geld, um das Unternehmen aufzubauen. Aber im Gegensatz zu Bankkrediten zahlen die Erfinder/Gründer den Kredit nicht mit Geld zurück. Stattdessen wird der ursprüngliche Darlehensbetrag am Ende der Laufzeit in Eigenkapital (Aktien) umgewandelt. Der Investor wird für die Übernahme des Risiko entweder über einen Discount und/oder einem Cap entschädigt. Diese Variante entlastet die Erfinder finanziell. Die Kreditgeber sind keine Anteilseigner und werden daher nur wenig Einfluss auf den Geschäftsverlauf nehmen. Diese Art der Finanzierung ist für Frühphasen eines Startups geeignet. Nachteilig ist, dass der mögliche Gewinn mit dem Investor zu teilen sind.

Welche Variante der Finanzierung für Ihre Produkt Idee/Patent Idee am besten geeignet ist kann nicht pauschal gesagt werden. Eine detaillierte Analyse der finanziellen Aufwendungen und der finanziellen Möglichkeiten und Erwartungen der Erfinder bildet eine gute Grundlage für die Entscheidung. Es darf aber nicht vergessen werden, dass die drei Varianten mit Fremdfinanzierung eine seriöse und detaillierte Vorarbeit erfordern.